Kardinal Gustav Adolf von Hohenlohe Schillingsfürst war ein wichtiger Mann im Leben von Franz Liszt – er war Mäzen und Freund.
So stellte er ihm eine ruhige Wohnung der der Villa d’Este zur Verfügung.
In dieser Umgebung ließ sich Franz Liszt zu dem Klavierzyklus „Années de pèlerinage“ inspirieren.
Darin enthalten:
- „Den Zypressen der Villa d‘ Este“
- Die „Wasserspiele“ der Villa d‘ Este
Das Bild zeigt Franz Liszt und Kardinal Hohenlohe vor der Wasserorgel auf einem Balkon im Garten der Villa d’Este in Tivoli. Das Aquarell wurde 1870 von Salomon Corrodi gemalt.
Am 25. April 1865 empfängt Liszt im Vatikan von Kardinal Karl Gustav zu Hohenlohe Schillingsfürst die Tonsur und die erste Niedere Weihe. Im Juli des gleichen Jahres hält sich Liszt in der Villa
d’Este in Tivoli beim Kardinal auf und erhält dort drei weitere Niedere Weihen.
Nicht nur in unmittelbarer Umgebung des Künstlers zerbrach man sich den Kopf über Liszts Beweggründe zu diesem Schritt. Der Einfluss Carolyne von Sayn Wittgenstein mag eine entscheidende Rolle
gespielt haben.
Burger, Ernst: Franz Liszt. Die Jahre in Rom und Tivoli, Mainz 2010, S. 96
Franz Liszt, Photographie 1865
von Canzi és Heller
Die Photographie ist vermutlich die erste
Aufnahme, die Liszt in Abbé-Kleid zeigt.
Burger, Ernst: Franz Liszt. Die Jahre in Rom und Tivoli, Mainz 2010, S. 100
Durch einen Brief an seinen Onkel Eduard wird einer der Besuche von Liszt in Schillingsfürst belegt, dem er am 19. August 1873 aus Weimar schrieb:
„Nach einer dreiwöchentlichen Abwesenheit bin ich vorgestern hierher zurückgekehrt. Ich verblieb zuerst zehn Tage in Bayreuth, vom 26. August bis 5. September und dann ebenso lange in Schillingsfürst bei dem Kardinal Hohenlohe.“
Letzte Seite des Briefes von Marie zu Hohenlohe Schillingsfürst vom 24. April 1902 an den Weimarer Generalintendanten, in dem sie die Schenkung des Liszt-Erbes an Großherzog Carl Alexander bekräftigt. Der Brief beginnt:
„Als nach dem Tode meiner Mutter, Fürstin Carolyne Sayn Wittgenstein, der testamentarischen Alleinerbin des Meisters Franz Liszt, an mich als Erbin meiner Mutter die Aufgabe herantrat, für
die Trophäen der glänzenden Laufbahn des Meisters eine Stätte zu suchen, fand ich keine würdigere, als das pietätvolle Weimar, welches die Erinnerungen an große Männer eines früheren Jahrhunderts
hütete und ehrte.“
Wir danken Frau Evelyn Liepsch, Mitarbeiterin des Goethe- und Schiller-Archivs (Liszt-Nachlass), für ihre Hilfe bei den Recherchearbeiten, für die Bereitstellung vieler Dokumente und für die stets freundliche und ausführliche Beratung.
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